Green Deal Symposium: Mit Zuversicht und Mut in die Zukunft

Am 29. Juni luden Vertreter das Energieforums Österreich, der Wirtschaftskammer Wien und des Bundesministeriums für Klimaschutz zum Green Deal Symposium in das Raiffeisenforum Wien ein. Ziel der Veranstaltung war, relevante Informationen zum Europäischen Green Deal zu liefern, einen Überblick über die aktuellen EU-Regulatorien zu geben, darüber zu informieren, welche Herausforderungen bei der Umsetzung für heimische Unternehmen verbunden sind, ergänzt um plakative Best-Practice Beispiele. Wir waren als Experten bei der Unterstützung der nachhaltigen Transformation von Unternehmen sowie als Partner des Energieforums Österreich vor Ort.

Als Hausherr eröffnete Reinhard Karl, stellvertretender Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, vor knapp 250 Teilnehmenden die Veranstaltung. „Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zukunft und eine Notwendigkeit“, betonte er in seiner Eröffnungsrede und ergänzte, dass verantwortungsvolles Wirtschaften ein gemeinsamer Hebel für die Zukunft ist und auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärkt. Zudem ist man als Arbeitgeber deutlich attraktiver, wenn man sich frühzeitig diesen Themen widmet.

Stehenbleiben ist keine Option

„Es ist die Zeit gekommen, um zu handeln und sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Stehenbleiben ist keine Option.“

Mit diesen Worten eröffnete Leonore Gewessler ihre Keynote, in der Sie im speziellen auf fünf Punkte einging, die es für die Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen für heimische Unternehmen im Rahmen des Green Deals braucht – und, für die es das dringende Comittment von Seiten der Politik benötigt:

  1. Planbarkeit: Rechtliche Instrumente müssen eine langfristige Planung für heimische Unternehmen ermöglichen, denn Planbarkeit bleibt ein Ziel in der Zukunft, auf das man aufbauen kann.
  2. Finanzierung: Die Transformation braucht Geld – öffentliches wie privates. Die Politik ist hier gefordert, jene Finanzmittel, die es braucht, in diese Richtung umzuschichten.
  3. Arbeitskräfte: Neue Arbeitsbereiche werden entstehen: Die Transformation der Wirtschaft kann nur mit gut ausgebildeten Arbeitskräften in den diesen neuen Bereichen funktionieren.
  4. Beteiligung und Kommunikation: Gerade in der Umsetzungsphase ist es wichtig, die unterschiedlichen Meinungen zu hören und hier betont die Bundesministerin, dass man vermutlich nicht immer einer Meinung sein wird, die Politik aber immer ein offenes Ohr haben werde. BM Gewessler ist es ein großes Anliegen, von Anfang an gemeinsam zu agieren.
  5. Fairness: Es braucht einen fairen Wettbewerb, um Produktionen wieder nach Österreich zu holen.

„Wir haben als Österreich großartige Voraussetzungen, um bei diesem Wettlauf um die grünste Produktion vorne dabei zu sein“.

Herausforderungen als Chance sehen

So unterschiedlich die thematischen Schwerpunkte der einzelnen Vorträge war, so einheitlich war das Fazit eines jeden: Die Transformation zu einer grünen Wirtschaft ist eine der größten Herausforderungen für heimische Unternehmen, die es je gab. Unisono betonen sie, dass man diese Herausforderungen annehmen, mit viel Mut begegnen und vor allem als Chance sehen muss.

So sieht Stefan Uher, EY Österreich, die größte Herausforderung für heimische Unternehmen darin, innerhalb der Deadlines die Anforderungen umzusetzen. In seinem Vortrag gab er eine umfassende Übersicht über die Nachhaltigkeitsregulatorik und betont einmal mehr, dass sich alle Unternehmen in den nächsten Jahren intensiv mit der EU-Taxonomie auseinandersetzen werden (müssen). Martin Wagner, Geschäftsführer der Verbund Energy4Business wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Umsetzung hin.

Vom Reden ins Tun kommen

Die Energiewende ist nicht unsichtbar, ergänzt Wagner, in seinem Unternehmen versuche man sie durch einen Dreisatz der Unternehmensstrategie zu beschleunigen. Dazu zählen der Ausbau der grünen Erzeugung in Europa, die Positionierung als europäischer Wasserstoffplayer und die Stärkung der Position als integrierter Versorger am heimischen Markt.

„Es ist keine Hexerei die Dinge in die Hand zu nehmen“,

ist Gerd Pollhammer, Head of Smart Infrastructure bei Siemens, überzeugt. In seiner Keynote betont er, dass Siemens als international tätiges Aktienunternehmen von der Umsetzung des Green Deal direkt betroffen ist, sie sich aber als Teil der Lösung sehen, denn Siemens ist Technologielieferant und übernimmt hier eine wichtige Rolle als Enabler. Pollhammer weist auf die Bedeutung von starken Partnerschaften hin, die seiner Meinung nach den notwendigen Effekt maximieren können. Den größten Hebel auf dem Weg zu Net Zero sieht er bei Photovoltaik und Windenergie, gefolgt von Elektrifizierung und Energieeffizienz. Letzteres zeigt er anhand eines eindrucksvollen Beispiels, nämlich bei der Erhöhung der Energieeffizienz beim Bundesamtsgebäude in Wien.

Hier konnte man durch simple Umsetzung von no cost/low cost Maßnahmen wie Anpassung der Regelungstechnik bei Strom und Wärme, der Beleuchtungsoptimierung oder dem Einbau von Präzisionsmeldern 591.000 kWh/Jahr bei Strom und ca. 361.000 kWh/Jahr bei Wärme einsparen. Schon kleine Veränderungen zeigen große Wirkung, z.B. spart die Optimierung der Gangbeleuchtung bis zu 30 % des Stromverbrauchs ein.

Ehe es zu persönlichen Gesprächen im herrlichen Ambiente des Raiffeisengebäudes ging, wies Reinhard Karl auf die Investitionen in die Ökologisierung hin und informierte über nachhaltige Möglichkeiten der Finanzierung. Er ist davon überzeugt, dass ESG die Geschäftswelt und auch die eigenen Geschäftsmodelle verändern wird. Mit abschließenden Worten erhoben die Redner nochmal eine laute Stimme, um vom Reden ins Tun zu kommen, die Expertise zu nutzen und zu beginnen sowie sich rechtzeitig über Förderungen und Finanzierung zu informieren.

Persönliche Gespräche und der gemeinsame Austausch ließen das Green Deal Symposium ausklingen.

Der NachhaltigkeitsCheck: Das Audit, um die ESG-Reise zu starten oder zu beschleunigen

Als Partner des Energieforums Österreich führt PERFACT CONSULTING Nachhaltigkeits-Checks für heimische Unternehmen durch. Dieser Check umfasst alle „harten“ und ebenso die „weichen Faktoren“ der ESG-Kriterien. Der Check bildet ein Audit ab, das beginnend von Strategie- über Energie-Themen, den Bereich Personal- und Personalentwicklung bis hin zu den Lieferketten abdeckt.

Mit dem Check-Ergebnis lässt sich die Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften leichter planen und aus den Handlungsempfehlungen lassen sich Chancen ableiten. Wenn Sie sich über den Nachhaltigkeits-Check informieren wollen oder ein unverbindliches Erstgespräch mit uns vereinbaren wollen, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an christoph.stieg@perfactconsulting.com.

Wir freuen uns auf Ihr Interesse – packen wir es gemeinsam an.